390. Zwerg Frostbeule

Zwerg Frostbeule

Es war Winter geworden. Überall lag hoher Schnee und man konnte nur noch in dicken Winterschuhen über die Wege und Wiesen laufen. Ganz besonders schwierig war es für Kinder und kleine Leute vorwärts zu kommen. Ein paar von ihnen war eine Gruppe Zwerge.
»Wir müssen zur Arbeit in die Mine.«, sagte der Älteste von ihnen nach dem Frühstück.
»Die Arbeit ruft und duldet keinen Aufschub. Also zieht euch warm an, damit wir uns auf den Weg machen können.«
Sie schlüpften in ihre schweren Stiefel und in die dicken Wintermäntel und stapften nach draußen in die herrliche Winterlandschaft. Nur einer von ihnen saß in einem Sessel und versteckte sich unter einer dicken Decke.
»Brrr, mir ist so kalt. Geht ihr nur allein in die Mine. Wenn ich nach draußen gehe, werde ich bestimmt sofort zu einem Eiszapfen gefrieren.«
Seine Freunde wurden natürlich sofort sauer. Dieser eine wollte im warmen Haus sitzen bleiben und sie sollten arbeiten gehen? So gehörte sich das einfach nicht.
»Nichts da. Frostbeulen sind keine Ausrede. Du kommst mit zur Arbeit.«
Der frierende Zwerg wehrte sich mit Händen und Worten, aber er durfte nicht zu Hause bleiben.
»Wenn es dir wirklich so kalt ist, dann lass dir halt etwas einfallen. Zieh dir dicke Socken an, ein zweites Unterhemd und dann kommst du mit uns mit.«
Der Zwerg seufzte und ging mit gesenktem Kopf in das große Schlafzimmer. Er kramte in den Schränken und suchte nach warmen Sachen. Ein paar Minuten später kam er grinsend aus dem Haus und schloss sich den anderen Zwergen an.
»Alles in Ordnung. Wir können jetzt gehen. Ich friere jetzt nicht mehr.«
Seine Freunde wunderten sich.
»Warum ist dir denn jetzt so schnell warm geworden?«
Der Zwerg grinste und öffnete kurz seine Jacke, aus dem der kleine Hauskater heraus schaute.
»Ich nehm einfach die Katze mit. Die ist immer schön warm.

(c) 2012, Marco Wittler

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