399. Die ganz große Liebe

Die ganz große Liebe

Lena und Max lagen auf der Lauer. Es war zwar kalt und regnete immer wieder, aber das konnte sie nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Sie blieben in ihrem Versteck unter einem Busch, gekleidet in dicke Winterjacken und warteten. Sie wollten sich diesen ganz besonderen Augenblick auf keinen Fall entgehen lassen.
»Und du bist dir wirklich sicher, dass sie kommen?«, wollte Lena wissen.
Ihr großer Bruder nickte.
»Sie kommen jedes Jahr hier vorbei. Ist nicht das erste Mal, dass ich sie dabei beobachte.«
Und tatsächlich kamen ein paar Minuten später zwei Personen den Waldweg entlang. Sie hielten sich verliebt an den Händen und blickten sich immer wieder verträumt in die Augen.
Der Mann und seine Begleiterin blieben stehen, Sie sahen sich um und suchten nach einem ganz bestimmten Baum. Als sie ihn gefunden hatten, holten sie ein Taschenmesser hervor und ritzten ihre Namen und ein großes Herz in die Rinde. Dann gaben sie sich einen langen Kuss und gingen zurück.
»Ist das nicht das Romantischste, das es gibt?«, fragte Lena gerührt.
Max nickte eifrig. Da konnte er seiner Schwester nur zustimmen.
»Mama und Papa machen das jedes Jahr zum Valentinstag.«
Lena seufzte laut.
»Das möchte ich später auch mal mit meinem Mann machen.«
Die Kinder verließen ihr Versteck und schlichen sich wieder nach Hause.

(c) 2012, Marco Wittler

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