1051. Teddy Knopfbärs Reisebericht (7) – Ein Hot Dog in New York

Teddy Knopfbärs Reisebericht
Teil 7: Ein Hot Dog in New York

Ich konnte es wirklich nicht glauben. Der Marco stand vor mir und wedelte mit einem Flugticket. Darauf stand in großen, dicken Buchstaben NEW YORK geschrieben. Wahnsinn.
Er wollte mit mir zusammen nach Amerika fliegen. Wir würden durch die tiefen Schluchten zwischen den unzähligen Wolkenkratzern wandern können, echte Hot Dogs kaufen und uns die Freiheitsstatue anschauen können. Ich war unglaublich aufgeregt. So weit weg von Zuhause waren wir noch nie in meinem ganzen Leben gewesen.
Na gut. Ein Besuch bei den Nachbarn kam mir ähnlich lang vor. Da ich sie noch nie hatte leiden können, kam mir der Fußweg dort hin ähnlich lang vor, wie ein Flug über den Atlantik.
Ein paar Tage später saßen wir dann auch schon im Flugzeug. Im Korb, in dem ich saß, hatte ich meinen Kumpel und Plüschhund Woofy eingeschmuggelt, der auch mit nach Amerika reisen wollte. Es wurde laut, begann zu dröhnen. Wir wurden in unsere Sitze gepresst und hoben ab. Nach wenigen Minuten befanden wir uns über den wenigen Schäfchenwolken, die die Sicht auf die Erde kaum behinderten. Es war wirklich ein unbeschreiblicher Anblick.
Meine Augen wanderten immer hin und her. Mal sah ich durch das Fenster nach draußen, mal auf dem Monitor an der Decke, auf dem ich die aktuelle Position auf unserer Flugroute sehen konnte.
Während wir uns über dem Ozean befanden, schlug der Marco vor, mir einen Hot Dog zu besorgen. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Der Marco begann zu grinsen, griff in meinen Korb und holte Woofy hervor, den er mir auf den Schoß setzte. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen.
»Glaubst du etwa, dass ich das nicht gewusst hätte?«, fragte der Marco. »Ihr Zwei seid so dicke Freunde, ihr lasst euch doch nie trennen. Ich wusste es die ganze Zeit.«
Ich streichelte Woofy über den Rücken und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
»Einen Hot Dog habe ich mir zwar anders vorgestellt, aber du bist natürlich immer meine erste Wahl.«

(c) 2021, Marco Wittler

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