Der magische Zauberhut
Die zwei Brüder Daniel und Sebastian saßen mit ihren Freunden im Kinder auf dem Boden und spielten. Es wurden Legosteine gestapelt, mit Plüschtieren gekuschelt und viel über unglaubliche Erlebnisse berichtet, egal ob wahr oder erfunden.
»Mein Nachbar ist Bauer und in seinem Stall steht der größte Ochse der Welt.«, erzählte Alexander.
»Mein Onkel ist Polizist.«, sagte ein zweiter Sebastian.
»Der verhaftet jeden Tag hundert Verbrecher und sperrt sie ins Gefängnis.«
Florian stemmte seine Hände in die Seiten und stand auf.
»Das ist doch gar nichts. Meine Tante ist die schnellste Strickerin der Welt. Die strickt drei Pullover an einem einzigen Tag.«
Darüber konnte Simon nur lachen.
»Stricken ist doch langweilig. Meine Mama kann für fünfhundert Menschen gleichzeitig ein leckeres Mittagessen kochen. Das muss ihr erstmal einer nachmachen.«
Yves und Rafael taten sich zusammen und behaupteten gemeinsam, einen ganzen Tag lang auf dem Rücken eines Elefanten durch den Zoo geritten zu sein.
Nils bekam einen verträumten Gesichtsausdruck, als er zu erzählen begann.
»Also ich war am letzten Wochenende auf einer Rennbahn. Da durfte ich mit einem richtigen Formel Eins Auto mitfahren. Das war unglaublich aufregend.«
»Ich habe mal einen Astronauten getroffen. Der ist bis zum Mond geflogen und wieder zurück.«, erzählte Leon.
Nun mussten die beiden Brüder grinsen.
»Wir kennen da jemanden, der übertrumpft das alles.«, begann Daniel.
»Der ist nämlich Zauberer und kann nur mit einem einfachen Zauberhut Geld erscheinen lassen.«, sprach Sebastian weiter.
Da lachten die anderen Kinder.
»Das glauben wir auf keinen Fall. So etwas gibt es gar nicht. Ihr erzählt uns doch nur Märchen.«
Doch da betrat ein Mann mit Zauberhut auf dem Kopf das Kinderzimmer.
»Alles nur Märchen?«, fragte er in die Runde.
Dann nahm er seinen Hut herab, zeigte ihn leer vor und drehte ihn herum. Sofort vielen ein paar Münzen heraus, die klimpernd auf dem Boden landeten.
Die Kinder bekamen große Augen und aus allen Mündern war ein erstauntes ›Ooooh‹ zu hören.
(c) 2010, Marco Wittler
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