Die Weinlese
Die Schwestern Lena und Lisa saßen mit Mama und Papa im Auto und waren auf dem Weg zu einem alten Weinberg. Papa hatte sich diesen Ausflug zum Geburtstag gewünscht und bekam ihn nun erfüllt.
»Was machen wir denn auf dem Weinberg?«, wollte Lena wissen.
»Wir helfen bei der Weinlese.«, erklärte Papa. »Das wollte ich schon immer mal machen. Außerdem trinke ich gerne mal ein Gläschen Wein.«
Und so fuhren sie eine ganze Weile weiter, bis sie vor einem alten Hof anhielten und ausstiegen. Der Winzer, der Weinbauer, begrüßte die Familie mit einem herzlichen Lächeln, schüttelte jedem die Hand und führte sie dann herum.
Vom Innenhof ging es zu einem Balkon, von dem aus man den riesigen Weinberg, in dem die Weinreben wuchsen, anschauen konnte.
Danach ging es in einen tiefen Keller, wo viele große Holzfäller standen und Glasflaschen in Regalen lagen.
Lena und Lisa liefen aufgeregt hin und her, sahen sich die Weinflaschen alle einzeln an und beschwerten sich immer wieder darüber, dass es hier unten zu langweilig sei.
»Warum ist es euch denn hier zu langweilig?«, fragte der Winzer.
»Papa hat gesagt, wir helfen bei der Weinlese. Aber auf jedem Etikett steht der selbe Text.«, beschwerte sich Lisa. »Das hab ich mir aufregender vorgestellt.«
Der Winzer hielt sich vor Lachen den Bauch.
»Ihr habt das falsch verstanden. Die Weinlese ist ein anderes Wort für die Traubenernte. Wir gehen gleich in den Weinberg und pflücken die Trauben von den Reben. Dabei darf man auch ganz viel naschen.«
Schon waren die Mädchen wieder Feuer und Flamme. Sie jubelten laut und machten sich sofort auf den Rückweg nach oben.
(c) 2019, Marco Wittler
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