Fotoshooting
In den Abendstunden, während sich die Sonne dem Horizont näherte, dahinter verschwand und es langsam dunkler wurde, war der Förster noch im Wald aktiv. An mehreren Bäumen brachte er Wildkameras an, um sich ein paar Tage später anschauen zu können, welche Tiere sich in dieser Gegend aufhielten.
Danach zog er sich leise zurück und fuhr mit dem Auto nach Hause.
Einige Stunden später, es war mittlerweile tiefe Nacht, lief eine Wildkatze durch den dunklen Wald. Als die an einer der Kameras vorbei kam, löste diese aus, blitzte und machte ein Foto.
»Huch!«
Die Katze erschrak und sah sich um. Da sie aber von niemandem angegriffen wurde und auf kein Donner eines Gewitters zu hören war, musste es eine andere Erklärung für das grelle Licht geben.
Die Wildkatze setzte ihren Weg wieder fort, da blitzte es schon wieder.
»Hier muss ein Fotograf sitzen, der Bilder schießt.«, vermutete sie.
Also warf sie sich in unterschiedlichste Posen und ließ so lange Fotos von sich machen, bis der Akku der Kamera leer war. Erst dann setzte sie ihren Weg fort und hoffte darauf, bald als Katzenmodel auf den großen Catwalks der Welt posieren zu dürfen.
Am nächsten Morgen kam der Förster wieder in den Wald, nahm die Kameras von den Bäumen und lud die Bilder auf seinen Laptop runter. Bei einer ersten Sichtung wunderte er sich. Er sah eine Wildkatze in seltsamen Posen, die für ein solches Tier völlig untypisch waren.
(c) 2020, Marco Wittler
Bild: OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Antworten