Schreie in der Nacht
Paul schreckte aus dem Schlaf hoch. Ein Geräusch, dass ihm bis ins Mark gegangen war, hatte ihn aus seinen Träumen gerissen.
»Was war das?«, fragte er sich und versuchte vergeblich, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
Paul lauschte zur einen und dann zur anderen Seite. Es blieb still.
Schon wollte er sich wieder in sein dickes Kissen kuscheln, da hörte er es wieder. Es klang wie ein Panik erfüllter Schrei.
Paul schreckte hoch, saß nun senkrecht im Bett. Es lief ihm eiskalt den Rücken hinab. Er bekam eine Gänsehaut.
»Wer ist da?«, fragte er, ohne eine Antwort zu bekommen.
Ein drittes Mal erklang ein Schreien. Paul fühlte sich gezwungen, aufzustehen. Er bekam es mit der angst zu tun. Wer weiß, was dder schreienden Person gerade Übles geschah. Vielleicht würde er der Nächste sein, wenn er nichts unternahm.
Leise tastete er in der Dunkelheit unter dem Bett, fand einen Badmintonschläger und bewaffnete sich mit ihm.
Wieder erklang der Schrei. Pauls Herz klopfte wie wild in seiner Brust. Er schlich sich an der Wand entlang, bewegte sich in die Richtung, aus der das beängstigende Geräusch zu kommen schien. Es fehlten nur noch wenige Schritte.
Paul hob den Schläger, spannte jeden Muskel an und war bereit, jederzeit zuzuschlagen, da ertönte ein weiterer Schrei.
Völlig panisch schlug Paul wie wild um sich, traf aber nur die offene Tür des Wohnzimmers, wodurch das Geräusch erneut erklang.
»Wie? Was?«
Er griff zur Klinke, bewegte die Tür vor und zurück. Das Quietschen, das er hörte, ähnelte tatsächlich einem menschlichen Schrei.
»Och, nee. Ich hab das Fenster offen gelassen. Der Wind hat die Tür auf und zu gemacht. Und ich dachte, hier schreit jemand.«
Paul lachte, schloss sowohl Tür, als auch Fenster und legte sich wieder in sein Bett. Kaum hatte er sich Decke bis zum Kinn gezogen, hörte er erneut einen Schrei.
»Verdammt nochmal!«
Paul zuckte panisch zusammen und versteckte sich komplett unter der Decke.
(c) 2020, Marco Wittler
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