Teddy Knopfbärs Reisebericht
Teil 4: Ich bezwang die Seine
Wir waren Stunden mit dem Auto unterwegs gewesen und befanden und am Ende in den Straßen von Paris. Ich wollte schon immer mal in diese wunderschöne Stadt reisen.
Nachdem wir in unser Hotel eingecheckt hatten, machten wir zu Fuß und mit Hilfe der Metro, wie man hier die U-bahn nannte, die Gegend unsicher. Wir hatten den Eiffelturm bestiegen, um uns Paris von oben anzuschauen, waren einmal um den Triumphbogen marschiert und die Champs-Élysées entlang flaniert, bis wir am Louvre angekommen waren. Im diesem wunderschönen Museum mussten wir unbedingt das berühmte Bild der Mona Lisa bewundern, die Leonardo da Vinci gemalt hatte.
Paris hatte so wahnsinnig viel zu bieten. Ich konnte mich an den Kirchen, Museen und Prachtbauten nicht satt sehen. Selbst Notre Dame, die vor nicht all zu langer Zeit abgebrannt war, wirkte immer noch sehr imposant.
Irgendwann kam ich mir schrecklich allein vor. Ich sah mich um und konnte weder meinen Reisegefährten und Menschen Marco sehen, noch unseren blinden Passagier Woofy. Wir hatten uns in der großen Stadt zwischen den vielen Passanten und Touristen aus den Augen verloren.
Panisch lief ich hin und sehr und sah überall nach. Sie waren verschwunden. Traurig setzte ich mich an das Ufer der Seine und hatte Angst, meine Freunde nie wieder zu sehen.
Plötzlich hörte ich ein Rufen. Ich drehte mich um und entdeckte auf der anderen Seite des Flusses Marco und Woofy, der sich im Korb des Menschen befand. Da waren sie. Ich wusste nur nicht, wie wir wieder zueinander finden sollten. Es gab an dieser Stelle keine Brücke.
Ich überlegte kurz und begann zu grinsen. Ich hatte eine Idee. Ich suchte mir eine Bäckerei, lieh mir eins der langen Baguettebrote aus, nahm Anlauf und nutzte es als Sprungstab, wie ich es schon im Fernseher bei den Olympischen Spielen gesehen hatte.
Ich flog hoch in die Luft, drehte mich mehrere Male um mich selbst und landete schließlich in den Armen von Marco.
»Lasst mich bitte nie wieder allein.«, bat ich ihn, bevor er mich an sich drückte.
(c) 2021, Marco Wittler
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