484. Wenn der Weihnachtsmann zweimal klopft

Wenn der Weihnachtsmann zweimal klopft

Niklas lag aufgeregt im Bett und konnte nicht schlafen. Es war die Nacht vor Weihnachten. Morgen würden viele Geschenke unter dem Weihnachtsbaum liegen, die er dann auspacken konnte.
»Was mir der Weihnachtsmann wohl bringen wird?« fragte er sich immer wieder ganz aufgeregt. »Ich werde bestimmt die ganze Nacht nicht schlafen können.«
Stundenlang wälzte er sich hin und her, aber er blieb weiter wach. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus, stand auf und schlich sich über die Treppe nach unten ins Wohnzimmer. Dort schaute er in alle Richtungen. Geschenke konnte er allerdings nicht entdecken.
»Oh, schade.« seufzte er. »Der Weihnachtsmann war noch nicht da.«
Niklas blickte auf einen Teller mit Keksen und das große Glas Milch auf dem Esstisch, die noch nicht angerührt worden waren.
»Vielleicht hat er mich dieses Jahr vergessen.«
In diesem Moment klopfte es leise an der Haustür. Neugierig und vorsichtig ging Niklas nachschauen. Durch ein kleines Fenster entdeckte er den Weihnachtsmann, der verlegen grinste.
»Was machst du da draußen?« fragte Niklas.
»Ich habe zu viel gegessen und passe mit meinem dicken Bauch nicht mehr durch den Kamin.« Der Weihnachtsmann wurde rot im Gesicht.
»Woher soll ich wissen, dass du der echte Weihnachtsmann bist?« wollte Niklas wissen. Doch dann entdeckte er auf der Straße den großen Rentierschlitten.
Er öffnete die Tür und ließ den Weihnachtsmann herein.
»Vielen Dank. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schwer es ist, Geschenke zu verteilen, wenn man anklopfen und und darauf hoffen muss, dass man herein gelassen wird. Es wird wirklich mal Zeit, dass ich Diät mache.«
Er kam herein, öffnete seinen großen Sack und holte ein paar Geschenke daraus hervor, die er unter dem Weihnachtsbaum verstaute.
»Vielen Dank für deine Hilfe, mein kleiner Freund.« Der Weihnachtsmann drückte Niklas noch ein weiteres Geschenk in die Hand. »Weil du das ganze Jahr über und auch heute besonders lieb, artig und hilfsbereit gewesen bist.«
Dann verabschiedete er sich, verließ das Haus und stieg in seinen Schlitten ein.
Niklas konnte es nun kaum noch erwarten. Er zerriss das bunte Papier seines Geschenks und wollte gerade den Karton darunter öffnen, als es noch einmal an der Tür klopfte. Es war wieder der Weihnachtsmann, dem Niklas natürlich sofort öffnete.
»Darf ich nochmal kurz rein kommen?« fragte er verlegen. »Ich habe etwas vergessen.«
Er ging ins Wohnzimmer und setzte sich an den großen Esstisch. Dann stopfte er sich genüsslich ein paar Kekse in den Mund und trank das Glas Milch leer.
»Vergiss die Diät.« sagte er schmatzend. »Diese Kekse sind einfach so lecker, dass ich nicht darauf verzichten kann.«
Niklas lachte, setzte sich mit an den Tisch und redete noch eine Weile mit dem Weihnachtsmann über leckere Kekse.

(c) 2014, Marco Wittler

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