Määäh, Muuuh und I-Aaah
»Muuuh!« erklang ein lautes Geräusch aus dem Stall.
»Muuuh!« hörte sogar der Bauer in seinem Haus und auch die anderen Tiere auf der Weide.
»Muuuh?« wunderte sich das wollig weiche Schaf und sah sich um. »Hier stimmt doch etwas nicht. Aber was ist es nur?«
Das Schaf öffnete den Mund, rief laut und machte dabei »Määäh!«
Es nickte zufrieden. »Ich mache Määäh. Ich bin also das Schaf«.
Und es war gut, dass es das Schaf war, denn auf dem Bauernhof gab es nur eines von ihm.
»Jetzt bist du dran.« sagte das Schaf nun zum Tier, dass vor ihm stand.
»Muuuh!« machte es laut.
»Du machst Muuuh! Also musst du der Ochse sein.«
Der Ochse nickte zufrieden. Er war schließlich schon immer ein Ochse gewesen. Und von ihm gab es auch nur einen auf dem Bauernhof.
»Muuuh!« hörten die Beiden nun wieder aus der Scheune.
»Muuuh?« fragte wieder das Schaf.
»Wenn du bei mir bist, Ochse, wer steht denn dann in der Scheune und muuuht? Es gibt doch keinen zweiten Ochsen auf dem Bauernhof. Das sollten wir uns unbedingt anschauen.«
Schnell machten sie sich auf den Weg und liefen schnell in die Scheune.
»Muuuh!« ertönte es schon wieder.
Das Geräusch kam aus der hintersten Ecke.
»Muuuh!« machte dort ein großes, graues Tier mit langen Ohren.
»Muuuh?« fragte noch einmal das Schaf.
»Warum machst du ständig Muuuh? Du bist doch nicht der Ochse.«
»Was?« fragte das graue Tier. »Ich bin nicht der Ochse?«
Das Schaf schüttelte den Kopf und lachte.
»Nein, du bist nicht der Ochse, denn der steht neben mir. Du bist der Esel.«
»Achso!« antwortete der Esel. »Das habe ich ja völlig vergessen.«
Der Esel grinste und hörte auf, ständig Muuuh zu rufen. Nun machte er das, was er am Besten konnte. Er rief ganz laut: »I-Aaaah!«
(c) 2015, Marco Wittler
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