Der dicke Bauch
Lena wachte schon früh am Morgen auf. Sie war so aufgeregt dass sie es nicht lange im Bett aushielt. Die Freude auf das Weihnachtsfest war einfach viel zu groß. Dabei musste sie noch einen weiteren Tag bis dahin warten.
Sie machte zog sich an und ging in die Küche. Mama bereitete gerade das Frühstück vor, während Papa nirgendwo zu sehen war.
»Wo ist denn Papa?«, fragte Lena.
»Der ist in den Keller gegangen und bereitet noch etwas für Morgen vor.«
In diesem Moment öffnete sich die Kellertür. Papa war wieder da und setzte sich zu den anderen an den Küchentisch.
»Ah, du bist wach.«, freute er sich, als er seine Tochter sah. »Dann können wir mit dem Frühstück beginnen.«
Lena stand auf und drückte Papa kräftig an sich. »Ich wünsche dir einen wunderschönen guten Morgen.«, sagte sie.
Ihr Blick blieb auf Papas Bauch hängen.
»Du nascht zu viel Süßkram.«, sagte sie tadelnd und begann dann zu grinsen. »Mit deinem Bauch und deinem Bart schaust du fast aus, wie der Weihnachtsmann. Ich wette, wenn du bei der nächsten Weihnachtsfeier in meiner Schule auftauchst, würden ganz viele Kinder aus meiner Klasse sehr überrascht sein.«
Sie piekte Papa mit dem Zeigefinger in den Bauch, lachte und setzte sich wieder an den Frühstückstisch zurück.
Am Abend, als es schon dunkel draußen war und Lena bereits im Bett lag, ging Papa wieder in den Keller. Dort zog er sich seinen roten Mantel und die rote Mütze an, schlüpfte in seine schweren, schwarzen Stiefel und ging dann in die Garage, wo schon sein Schlitten und eine Herde Rentiere auf ihn warteten.
»Wenn die Lena nur wüsste.«, lachte er und strich sich über seinen dicken Bauch.
(c) 2019, Marco Wittler
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