1256. Die fleißige Hummel

Die fleißige Hummel

Eddie Elefant saß am Frühstückstisch. Heute hatte er sich ganz viele leckere Sachen aufgetischt. Alles war da, was er besonders gern mochte. Auf der einen Seite standen ein Korb mit Brötchen, Butter und Marmelade, auf der anderen eine Schüssel mit süßem Schokoladenmüsli.
»Ach, ist das alles herrlich. Und es duftet auch noch so schön nach Frühling.«
Der Duft kam natürlich von ein paar Osterglocken, die in der Vase vor Eddie standen. Er hatte sie vor den Frühstück ganz frisch im Garten gepflückt.
»Moment mal! Da fehlt doch was.«
Der Elefant sah hin und her. Tatsächlich hatte er die Milch vergessen. Er begann zu lachen, stand auf und ging zum Kühlschrank. Mit einer vollen Karaffe ging es zurück an den Tisch, doch dabei stolperte er über den kleinen Teppich am Boden und stürzte. Mit einem lauten Krachen zerbarst der Küchentisch. Das leckere Frühstück flog in die Höhe und verteilte sich über Eddies Körper.
»Oh, verdammt!« Eddie rief sich mit seinem Rüssel die Stirn. »Jetzt komme ich mir vor, wie der Elefant im Porzellanladen.« Er sah an sich herab. Seine sonst so graue Haut war nun durch Schokoladenmüsli und Honig braun und gelb gestreift. »Juhuu! Jetzt bin ich eine kleine Honigbiene.« Er lachte wieder. »Da fällt mir etwas Lustiges ein.«
Eddie lief in sein Schlafzimmer, kramte seine Feenflügel vom Karneval heraus und hängte sie sich an den Rücken. Dann stellte er sich vor den Spiegel.
»Hm, keine Biene, ich bin wohl eher eine dicke Hummel. Macht nichts.«
Eddie lief in sein Hobbyzimmer, holte einen kleinen Malpinsel und stellte sich damit auf seine Blumenwiese im Garten. »Dann will ich mich mal nützlich machen. Als Hummel habe ich schließlich einen wichtigen Job zu erledigen.«
Eddie setzte sich und begann, die vielen Blüten um sich herum nach und nach zu bestäuben. Die Pollen, die er dabei sammelte, kamen sorgfältig in ein Glas, dass er später auf einen Tisch stellte. »Die sind für meine lieben, summenden Kolleginnen.«

(c) 2022, Marco Wittler


Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

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