1268. Der alte Leuchtturmwärter und das Nebelhorn

Der alte Leuchtturmwärter und das Nebelhorn

Die dunkle Nacht hatte sich an der Küste auf das Meer gelegt. Nur wenige Sterne funkelten am Himmel und spendeten etwas Licht. Doch dann wurde die Sicht plötzlich schlechter.
Vom Meer zogen dicke Nebelbänke auf, dass man die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte. Für die Seefahrer, die noch draußen waren, konnte es nun richtig gefährlich werden, denn sie wussten nicht, in welcher Richtung sich ihr Ziel befand oder wo es Untiefen und Riffe gab.
Um den Schiffen ein wenig bei der Navigation zu helfen, bediente der alte Leuchtturmwärter einen großes Nebelhorn dass sich neben seinem Turm befand. Im Minutentakt ließ er es ertönen. Doch dann verstummte es.
»Verdammt! Was soll das?«
Er verließ seinen Platz, um nach dem Rechten zu schauen. Schnell stürmte der Wärter die Treppe hinunter und sah im Stromkasten nach. Eine Sicherung war durchgebrannt. Es musste schnell Ersatz her. Verzweifelt durchwühlte er einen Pappkarton, konnte das nötige Ersatzteil aber nicht finden. Jetzt musste eine schnelle Idee her.
»Ich hab es.« Er schnappte sich seinen gelben Regenmantel und lief nach draußen. Sein Weg führte ihn zu einem nahmen Felsen, unter dessen Vorsprüngen Möwen Schutz gesucht hatten. »Ihr kommt mit. Ich brauche euch.«
Schnell schnappte er sich fünf der Vögel, brachte sie zum Nebelhorn und setzte sie an dessen Ende hab. »Einmal die Minute ruft ihr dort rein.« Schon legten die Möwen los. Statt einer übergroßen Hupe, war nun lautes Krächzen zu hören. »Geht doch.« Der Leuchtturmwärter war zufrieden und bezog wieder seinen Posten im Turm.

(c) 2022, Marco Wittler

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