472. Ich mache jetzt mehr Sport

Ich mache jetzt mehr Sport

Max saß vor dem Fernseher und sah sich ein Fußballspiel an.
»Was ist denn das?« fragte Papa neugierig. »Ist doch gerade Winterpause. Da gibt es doch keine Bundesliga.«
Max lachte.
»Das ist ein Testspiel. Die bereiten sich schon mal für die Rückrunde vor.«
Er sah zum Fernseher, dann auf seinen Bauch und noch ein paar Mal hin und her.
»Die Spieler sehen ganz schön fit aus. Die haben nicht so einen dicken Bauch wie ich. Ich glaube, ich sollte mehr Sport machen. Das wäre doch ein guter Vorsatz für das neue Jahr.«
Papa begann zu strahlen.
»Hey, das ist eine ganz tolle Idee. Du kannst ja Morgen mit mir Joggen gehen. Ich habe mir nämlich auch vorgenommen, etwas abzunehmen. Laufen macht Spaß, ist gut für die Kondition und schlank macht es auch noch. Dann könntest du auch bei einem Fußballspiel so lange durchhalten, wie die Spieler dort.«
Max dachte kurz nach. Laufen? Er? Ob das wirklich so eine gute Idee sein konnte? Andererseits wollte er schon lange seinen Bauch loswerden und so sportlich aussehen, wie die anderen Jungs in seiner Klasse.
»In Ordnung. Ich bin dabei.«

Am nächsten Tag machten sich Max und Papa nach dem Frühstück auf den Weg in den nahen Wald. Sie hatten sich beide schicke Sportsachen gekauft und sahen unheimlich sportlich und motiviert aus.
»Los geht’s.« rief Papa und spurtete los.
»Das macht ja wirklich Spaß.« war Max begeistert.
Allerdings ließ die Freude sehr schnell nach. Die beiden begannen sehr schnell in der kühlen Januarluft zu frieren.
»Ich dachte immer, dass man beim Sport schwitzt.« beschwerte sich Max. »Davon merke ich aber gar nichts. Außerdem bin ich schon völlig aus der Puste. Können wir mal eine Pause machen?«
Papa keuchte mittlerweile auch schon sehr laut. Sie blieben stehen, setzten sich auf einen Baumstamm und atmeten kräftig durch.
»Pause machen ist schon in Ordnung.« erklärte Papa. »Wir sind ja auch schon weit gekommen.«
Sie sahen den Waldweg zurück und wunderten sich. Ihr Haus war gerade einmal zweihundert Meter entfernt.
»Puh, Laufen ist echt anstrengend.« wischte sich Max den Schweiß von der Stirn.
»Gehen wir zurück?« fragte Papa.
Und schon standen sie auf und machten sich auf den kurzen Rückweg.
»Vielleicht schaffen wir Morgen etwas mehr.«

Am nächsten Morgen suchte Max nach Papa. Sie wollten doch zusammen joggen gehen. Wo war er bloß? Max suchte das ganze Haus ab, bis er Papa schließlich in seinem Arbeitszimmer am Computer fand.
»Was machst du denn da?« wollte Max wissen.
»Ich?«
Papa fühlte sich erwischt.
»Ich habe mir einen neuen Sport gesucht.«
Und da sah Max, dass Papa am Computer Fußball spielte.
»Ist auch nicht ganz so anstrengend.« lachte Max und setzte sich dazu.
»Joggen gehen wir aber trotzdem noch. Ich will meinen Bauch loswerden.«
Papa nickte und seufzte laut.

(c) 2014, Marco Wittler

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