Der kleine Osterhase
Hoppel saß vor dem Eingang der kleinen Wohnhöhle und sah der aufgehenden Morgensonne entgegen. Er konnte es kaum erwarten, dass der Tag begann. Deswegen war er auch als erster aufgestanden.
»Hoffentlich werden die anderen auch bald wach. Endlich ist es so weit.«
Und tatsächlich. Als die ersten Sonnenstrahlen in die Höhle leuchteten, wurden auch die anderen Hasen wach. Nach und nach kamen sie unter ihren Decken hervor gekrabbelt und erfreuten sich an dem schönen Frühlingsmorgen.
Nun war Hoppel so richtig aufgeregt. Er hielt es kaum noch aus.
»Ich habe Ostereier versteckt. Das erste Mal in meinem Leben. Die dürft ihr jetzt alle suchen und aufessen.«
Mit einem breiten Grinsen zeigte er auf die große Wiese vor der Höhle.
»Na los, macht schon. Sucht, sucht, sucht. Ostern ist so toll und ich bin jetzt ein richtig, echter Osterhase.«
Die Hasenmama seufzte. Dann lächelte sie ihren kleinen Hoppel an.
»Mein kleiner Schatz. Es ist doch noch gar nicht Ostern. Bis dahin dauert es noch zwei Wochen. Du hast falsch auf den Kalender geschaut. Du bist zu früh dran.«
Aber das war Hoppel egal. »Das macht doch gar nichts. Los sucht die Eier. Für uns ist jetzt Ostern und ich habe ganz viele Eier für euch versteckt. Die müsst ihr jetzt suchen und dann können wir sie zum Frühstück essen.«
Die Hasen wussten nicht, was sie machen sollten. Aber weil sie den kleinen Osterhasen nicht enttäuschen wollten, liefen sie hinaus auf die Wiese und begannen zu suchen.
Sie suchten hier, sie suchten da. Sie suchten überall. Hinter jeden Strauch, unter jedem Busch, zwischen allen Grashalmen, aber sie konnten kein einziges Ei finden.
»Hoppel, bist du dir wirklich sicher, dass du die Eier auf der Wiese versteckt hast?« fragte die Hasenmama. »Wir können nämlich kein einziges finden.«
Hoppel grinste frech. »Ich hab da draußen keine Eier versteckt. Warum denn auch, es ist doch noch gar nicht Ostern? Denkt ihr denn, ich kann den Kalender nicht richtig lesen? Heute ist doch erst der 1. April und ich hab euch voll reingelegt. April, April.«
Dann lief er laut lachend in die Höhle zurück und setzte sich hungrig an den Frühstückstisch.
(c) 2014, Marco Wittler
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