643. Planet ohne Regen

Planet ohne Regen

Auf dem fernen Planeten Iskur warteten die Bewohner schon seit Wochen auf Regen. Es war nicht nur viel zu heiß, auch auf den Feldern drohte die Ernte zu vertrocknen. Eine Katastrophe, bei der viele Iskurer verhungern und verdursten würden.
»Irgendwas muss hier passieren.«, sagte der Präsident des Planeten immer wieder zu seinen Beratern und Wissenschaftlern. Doch niemand wollte die rettende Idee einfallen. Der Planet war dem Untergang geweiht.
Mittlerweile suchte jeder Bewohner Iskurs nach Möglichkeiten, an Wasser zu kommen. Sie gruben immer tiefere Brunnen, holten letzte Schneereste von den höchsten Bergspitzen und drückten letzte Tropfen aus verdorrenden Pflanzen. Lange konnte das aber auch nicht mehr helfen.
Äolus, ein junger Iskurer, hatte sich bereits damit abgefunden, bald verdursten zu müssen. Doch vorher wollte er noch einmal etwas erleben. Er ging in seinen Keller und holte ein paar alte Feuerwerksraketen hervor. Er wollte noch einmal einen bunten Nachthimmel erleben.
Als er wieder draußen stand, fiel ihm etwas ein. Er hatte davon gehört, das Kometen zum Großteil aus Schnee und Eis bestanden. Und am Himmel zog ein solcher gerade seine Bahn.
»Den werde ich abschießen. Vielleicht bringt das was.«
Gesagt, getan. Äolus richtete die Raketen auf den Kometen und zündete sie an. Sie düsten in den dunklen Himmel und trafen nur Minuten später ihr Ziel. Der Komet platzte mit einem lauten Knall auseinander. Seine Überreste schneiten auf Iskur herab. Die Schneeflocken tauten im Fallen auf und landeten als dicke Regentropfen auf der Planetenoberfläche. Endlich gab es wieder etwas zu trinken.

(c) 2017, Marco Wittler

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