Ein ganz besonderer Wunschzettel
Hallo liebes Tagebuch.
Ich bin es, der Tommi. Und ich wollte dir berichten, was ich dieses Jahr zu Weihnachten erlebt habe.
Wie immer hatte ich einen richtig langen Wunschzettel an den Weihnachtsmann geschrieben. Du weißt ja, je mehr desto besser. Man weiß ja nie, ob der Weihnachtsmann nicht am Ende ein paar Geschenke übrig hat. Die hätte er dann bei mir abliefern können.
Als Mama dann den Wunschzettel sah, erschrak sie ganz schön heftig. Na gut, es waren aber auch zehn Blätter Papier, die ich ihr gegeben hab.
Sie sah mich richtig verzweifelt an und meinte, ich hätte ein wenig übertrieben. Dann fragte sie mich, ob ich den Wunschzettel wirklich abschicken wollte oder ob ich einen Neuen schreibe würde.
Sie sollte ihn auf jeden Fall abschicken. Aber als ich dann in meinen Zimmer saß, hatte ich doch ein schlechtes Gewissen. Also fing ich nochmal von vorn an.
Ich dachte eine ganze Weile über meinen Wunsch nach. Das waren mindestens drei Minuten. Am Ende blieb es dann bei einem einzigen Wunsch. Ich schrieb ihn auf und brachte ihn selbst zum Briefkasten.
Am Abend vor Weihnachten lag ich dann ganz aufgeregt in meinem Bett. Ich konnte gar nicht einschlafen. Aber das ist ja jedes Jahr so.
Ich sah immer wieder mit meiner Taschenlampe auf die Uhr. Aber die Zeit wollte einfach nicht vergehen.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Neugierig stand ich auf und öffnete. Und in diesem Moment wusste ich, dass mein Weihnachtswunsch in Erfüllung gegangen war.
Vor mir stand der Weihnachtsmann, der richtig, echte Weihnachtsmann. Er grinste mich an.
»Eigentlich habe ich ja für persönliche Besuche keine Zeit.«, sagte er mir. »Aber dein Wunschzettel war richtig nett geschrieben. Da musste ich einfach mal vorbei kommen.«
Er schüttelte mir noch kurz die Hand, dann verabschiedete er sich wieder.
»Ich muss dann auch wieder weiter.«
Bevor er aber wieder verschwand, drehte er sich noch einmal zu mir um.
»Damit ich es nicht vergesse: Ich habe dir trotzdem noch ein Geschenk mitgebracht. Es liegt unter dem Weihnachtsbaum. Aber bitte erst Morgen öffnen.«
Ich nickte dankbar, winkte ihm zu und verzog mich wieder ins Bett. Jetzt konnte ich doch noch gut schlafen.
Das war es auch schon wieder, liebes Tagebuch. Mal schauen, was ich mir nächstes Jahr zu Weihnachten wünsche.
Dein Tommi
(c) 2018, Marco Wittler
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