927. Die Begegnung

Die Begegnung

Max, Paul und Ben waren an diesem Nachmittag im Einkaufszentrum unterwegs. Die letzten Stunden hatten sie damit verbracht, Eis zu essen und an den ausgestellten Konsolen die neuesten Spiele zu zocken. Zum Abend hin wurde es dann aber leider Zeit, den Heimweg anzutreten.
Sie standen gemeinsam auf der Rolltreppe und fuhren in das Erdgeschoss herunter, als Bens Blick auf den Springbrunnen fiel, der dort installiert war.
Neben diesem Brunnen standen ein paar Automaten, auf denen man die alten Klassiker spielen konnte, die ihre Väter schon gemocht hatten. Pac-Man, Space Invaders, Donkey Kong. Sie selbst hatten dort schon viel Zeit verbracht.
Und nun stand dort, das hatte Ben noch nie gesehen: ein Mädchen.
Er war sofort hin und weg. Eigentlich fand er Mädchen ja ganz gut. Sie waren hübsch, nett und witzig. Aber die meisten von ihnen interessierten sich nur für Puppen und Pferde. Das war so gar nicht sein Ding. Aber dieses Mädchen hier war eine echte Gamerin.
»Ich muss sie kennenlernen.«, murmelte er vor sich hin.
»Schaut euch die mal an.«, machte sich Max über das Mädchen lustig. »Die weiß doch bestimmt nicht mal, wo man die Münze in den Automaten wirft. Zocken ist was für Jungs.«
»Halt die Klappe. Du hast doch keine Ahnung!«, platzte es plötzlich aus Ben heraus, der sofort einen roten Kopf bekam.
»Ähm. Ach nichts. Vergiss es wieder.«
Sie gingen am Springbrunnen und an den Automaten vorbei. Nur zu gern hätte Ben das Mädchen angesprochen, traute sich dies aber vor seinen Freunden nicht mehr. Beim Vorbeigehen wagte er sich nur einen kurzen, verstohlenen Blick.
»Danke, dass du zu mir hältst.«, flüsterte sie und zwinkerte ihm zu.
Ben bekam Schmetterlinge im Bauch und wusste, dass er schon Morgen wieder ins Einkaufszentrum kommen wieder, dieses Mal jedoch allein.

(c) 2020, Marco Wittler


Image by OpenClipart-Vectors from Pixabay

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