493. Die Fußballschnecke (Ninos Schneckengeschichten 11)

Die Fußballschnecke

Nino saß auf der Bank und langweilte sich. Jeden Sonntag begab er sich zum Fußballplatz, um seine Mannschaft zu unterstützen, aber bis heute war er noch nicht ein einziges Mal eingewechselt worden. Er war der ewige Ersatzspieler.
»Du bist einfach nicht schnell genug.« hatte der Trainer ihm immer wieder erklärt. Trotzdem wollte Nino nicht aufgeben.
Und so saß er nun auf der Bank und putzte sein Haus, während die anderen Spieler dem Ball nachliefen.
Moment! Er putzt sein Haus? Ja, das tat Nino wirklich. Den Nino war eine Schnecke und hatte sein kleines Haus immer mit dabei.
Das Spiel wurde nun immer spannender. Auf beiden Seiten wurden Tore geschossen. Immer wieder ging eine Mannschaft in Führung und die andere glich wieder aus. Wer würde wohl am Ende gewinnen?
In diesem Moment stieß der gegnerische Stürmer mit dem Torwart aus Ninos Mannschaft zusammen. Beide blieben am Boden liegen und hielten sich die Knie vor Schmerzen.
»Auswechseln!« rief der Trainer laut und sah sich verwirrt um. Es war kein Ersatztorwart da.
»Also gut.« seufzte er. »Schlimmer kann es eh nicht mehr werden. Nino ab ins Tor.«
Die kleine Schnecke glaubte ihren Ohren nicht, machte sich aber sofort auf den Weg zum Spielfeld.
Nino stellte sich ins Tor und freute sich bis über beide Fühler, dass er nun zum ersten Mal in seinem Leben Fußball spielen durfte.
Doch dann musste er sich konzentrieren, denn die gegnerische Mannschaft stürmte nun mit dem Ball auf ihn zu. Nur wenige Meter vor ihm schossen sie und … bekamen den Ball nicht ins Tor.
»Wuhuu!« jubelte der Trainer. »Wuhuu« jubelte auch Nino.
Der Ball war vom Schneckenhaus abgeprallt, mit dem Nino das Tor wunderbar verdeckte.
Am Ende gewann die Mannschaft das Spiel und Nino durfte von diesem Tag an jedes Mal der Torwart sein.

(c) 2014, Marco Wittler

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