Sonnenbad
Endlich Schulferien. Endlich Urlaub am Strand. Das hatte sich Elena schon so lange gewünscht. Jetzt war sie mit ihren Eltern am Meer angekommen, dass sie nun zum ersten Mal mit eigenen Augen sehen konnte.
Bevor sie ins Wasser ging, musste sich Elena natürlich erstmal gründlich umschauen, Muscheln sammeln, alles ganz genau unter die Lupe nehmen und ihren Eltern sehr viele Fragen stellen. Besonders viel Interesse hatte sie an einer kleinen, braunen Eidechse, die reglos auf einem Stein saß.
»Was macht die Eidechse da?«, wollte Elena wissen. »Ist das nicht viel zu langweilig, stundenlang nichts zu tun und nur still da zu sitzen?«
Glücklicherweise wusste Mama die Erklärung.
»Eidechsen haben keine warmen Körper wie wir Menschen. Sie brauchen das Sonnenlicht um Wärme zu tanken. Wenn sie nicht genug getankt haben und abkühlen, werden sie ganz träge, langsam oder können sie gar nicht mehr bewegen. Aber wenn sie richtig warm geworden sind, werden sie umso schneller und aktiver.«
»Wow, das ist ja krass. Dann haben sie es im Winter aber richtig langweilig, wenn sie monatelang gar nichts machen können.«
Elena dachte darüber nach und kam auf eine Idee. »Dann werde ich jetzt auch erstmal Sonne tanken und dann richtig aktiv ins Meer gehen.«
»Creme dich aber bitte vorher mit Sonnenmilch ein, damit du vor der Sonnenstrahlung geschützt bist.«, ermahnte Mama ihre Tochter. Elena nickte, cremte sich aber doch nicht ein. Sie hatte bedenken dass sie dann nicht aktiv genug werden würde.
Sie legte sich auf ihr Handtuch, schloss die Augen und genoss eine ganze Weile die Sonne, bis es ihr unangenehm wurde.
»Was ist denn mit mir passiert?«, wunderte sie sich. Ich bin ganz rot geworden und mir tut die Haut weh.«
Mama machte ein ernstes Gesicht und schüttelte den Kopf. »Ich habe dir ja gesagt, dass du Sonnenmilch benutzen sollst und hast nicht auf mich gehört. Dafür hast du jetzt einen Sonnenbrand. Du bist eben keine Eidechse. Du musst keine Sonnenenergie tanken.«
Das hatte Elena nun auch eingesehen, ärgerte sich über ihre dumme Idee und nahm sich vor, nie wieder auf das Eincremen zu verzichten.
(c) 2021, Marco Wittler
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