Pauls Brille
Am frühen Morgen klingelte der Wecker und holte Paul aus seinen tiefen Träumen. Laut gähnend streckte der die Arme weit von sich, bevor er seine Augen öffnete.
»Verdammt!«, fluchte er. »Muss ich echt schon wieder aufstehen? Ich habe gerade von einem coolen Strandurlaub geträumt. Aber jetzt wartet nur die Schule auf mich.«
Paul stand auf, zog sich an und setzte sich seine Brille auf die Nase. Dann schlurfte er langsam ins Bad, um sich zu waschen und die Zähne zu putzen.
Er blickte in den Spiegel und begann zu grübeln. »Was mache ich eigentlich hier?«, wunderte er sich. »Ich muss doch zuerst frühstücken und dann die Zähne putzen, nicht umgekehrt.«
Er schüttelte den Kopf und ging in die Küche, in der Mama bereits auf ihn wartete.
Paul setzte sich an den Tisch und schob sich Bissen für Bissen sein Brot in den Mund und kaute gelangweilt darauf herum.
»Wenn mir doch bloß eine Ausrede einfallen würde, damit ich nicht in die Schule gehen, dafür aber wieder ins Bett kriechen kann.«
Das Frühstück neigte sich dem Ende entgegen. Eine Idee hatte Paul allerdings nichts gefunden. Er trottete also zurück ins Bad, drehte die Zahncremetube auf und drückte sie versehentlich viel zu fest. Die Zahncreme landete im Waschbecken.
»Oh, man, ich bin so ein Tollpatsch.«
Er ließ den Kopf hängen, dabei rutsche Paul die Brille von der Nase und fiel in die Creme.
»Verdammt! Jetzt sind die Gläser verschmiert. Ich kann gar nichts mehr sehen.«
Fasziniert betrachtete er seine Brille und die nun weißen Gläser. Da begann er plötzlich zu grinsen.
»Ich kann nicht in die Schule gehen. Draußen hat es geschneit. Der Schnee liegt mehrere Meter hoch.«
Genialer Einfall. Paul lachte laut los. Dann wischte die Zahncreme mit etwas Toilettenpapier wieder weg und machte sich nun gut gelaunt für die Schule fertig.
(c) 2021, Marco Wittler
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