1409. Dino Palino, der große Entdecker

Dino Palino, der große Entdecker

Dino Palino saß im großen Farnwald am Fluss und sah dem Wasser zu, wie es pausenlos plätscherte.
»Ist das nicht faszinierend? Das Wasser kommt von irgendwo und verschwindet in der anderen Richtung wieder. Aber wo fließt es hin? Irgendwo muss der Fluss doch ein Ende finden? Vielleicht in einer riesig großen Pfütze?«
Dino hatte so viele Fragen und wusste auf keine einzige von ihnen einen Antwort. Deswegen erhob er sich langsam von seinem Platz und machte sich auf den Weg. »Von nun an bin ich ein Entdecker. Ich werde das Ende des Flusses und damit auch die große Pfütze finden.«
Mit großen Schritten stampfte er dröhnend durch den Wald, knickte mit seinem massigen Saurierkörper die Farne zur Seite und bahnte sich unerschrocken seinen Weg.
Mit den langen Beinen kam Dino schnell voran. Trotzdem schien der Fluss kein Ende zu finden. Mit jeder Stunde die verging, schien er nur breiter zu werden.
»Ach, ist das anstrengend.« Dino hatte mittlerweile sogar seinen langen Hals weit nach vorn gestreckt, um das Ende schneller zu finden. Aber da war einfach keins.
Drei Tage und drei Nächte marschierte der Dinosaurier durch den Wald. Seine Füße wollten ihn schon lange nicht mehr tragen, so sehr schmerzten sie. Dino Palino wollte schon aufgeben und umkehren, da lichtete sich der Farnwald. Dahinter entdeckte er etwas, dass er sich in seinen verrücktesten Träumen nicht hätte vorstellen können. Vor ihm lag nicht nur eine Pfütze, sondern ein ganzer See, dessen anderes Ufer man nicht sehen konnte. Hier endete auch der Fluss.
»Das ist unglaublich. So viel Wasser auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Was wohl auf der anderen Seite ist?«
Ganz in der Nähe entdeckte Dino ein Boot, das gerade zu Wasser gelassen und vom Wind fort getrieben wurde.
»Das will ich auch versuchen.« Mit schnellen Schritten lief er los und ließ ein zweites Boot ins Wasser. Er stieg hinein und bekam einen Schrecken. Er war zu schwer und versank.
»Oh nein. Was mache ich denn jetzt nur? Wie kann ich denn ein Entdecker sein und die andere Seite des Wassers erkunden, wenn ich es nicht überqueren kann?«
»Vielleicht können wir helfen?«
Aus dem Wasser tauchten mehrere Tiere auf, die wie Fische aussahen, aber keine Kiemen besaßen. Eines von ihnen lachte. »Ich weiß, was du denkst. Wir sind keine Fische. Wir sind Delfine. Und wir möchten dir helfen.«
Die Delfine tauchten unter, bargen das Boot und stützten es. Nun konnte Dino Palino einsteigen. »Dann lasst uns das Wasser erobern. Ich möchte die andere Seite kennenlernen.«
Die Delfine nickten und schwammen los. Es versprach, ein großes, gemeinsames Abenteuer zu werden, auf das sie sich riesig freuten.

(c) 2022, Marco Wittler

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*