Tumult am Strand
Es war ein herrlicher Nachmittag. Die Wolken hatten sich mal frei genommen und ließen dem blauen Himmel freie Sicht auf die Erde unter sich. Die Sonne hatte die Luft auf eine angenehme Temperatur erwärmt und am Strand tummelten sich unzählige Menschen zwischen Badetüchern, Liegen, Strandkörben und Sonnenschirmen.
Paula und seine Zwillingsschwester Paula saßen im seichten Wasser, suchten nach Muscheln und gruben immer wieder Löcher in den Boden, die von jeder neuen Welle zugeschüttet wurden. Es war also insgesamt ein wirklich toller Tag.
Doch plötzlich gab es einen lauten Tumult an einem Ende des Strandes. Leute begannen zu schreien, andere liefen zur nahen Straße hinauf.
Der Krach und die Panik kamen näher. Mama und Papa liefen ins Wasser, schnappten sich die Zwillinge und packten schnell ihre Sachen zusammen.
»Was auch immer da los ist, wir sollten nicht mittendrin stecken.«
Papa wollte gerade seiner kleinen Familie einen Weg durch die Menge bahnen, als sich unzählige, massige Körper aus dem Wasser an Land wälzten.
Große Seeelefanten machten sich auf dem Stand breit, legten sich auf Liegen und unter Sonnenschirme.
»Verschwindet von hier!«, riefen sie. »Dieser Strand gehört jetzt uns. Und wir wollen ungestört und unter uns bleiben.«
Die Menschen wichen weiter zurück, versuchten genug Entfernung zwischen sich und den Tieren zu bekommen. So war es für Mama, Papa, Paula und Paul nicht möglich, sich irgendwo durch zu drängeln.
Paula zappelte in Papas Arm, wand sich heraus und landete auf dem Boden. Mutig baute sie sich vor einem der Seeelefanten auf und sah ihn böse an.
»Paula! Komm her. Tu das nicht.«
Ab Paula hörte nicht.
»Ihr werdet hier sofort wieder verschwinden. Wir waren zuerst am Strand.«
Das große Tier kam mit seinem Kopf herunter und funkelte das Mädchen an.
»Wie willst du das beweisen?«
Paula zeigte in mehrere Richtungen. »Wir haben überall unsere Plätze mit Handtüchern reserviert. Das machen wir schon immer so.«
Der Seeelefant schluckte, wurde rot und ließ den Kopf hängen.
»Ihr habt es gehört, Leute. Die Menschen waren zuerst hier. Wir verschwinden und suchen uns einen anderen Platz.«
(c) 2021, Marco Wittler
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