1293. Captain Scott Schimpanse gibt keinen Laut von sich

Captain Scott Schimpanse gibt keinen Laut von sich

Captain Scott Schimpanse hatte ein Problem. Die Außenmissionen auf einem neu entdeckten Planeten war gründlich schief gelaufen. Schon wenige Stunden nach der Landung mit dem Shuttle waren er und seine Begleiter auf intelligente Bewohner gestoßen, die im Vorfeld von den Sensoren nicht entdeckt worden waren. Das mochte daran gelegen haben, dass sie nicht auf, sondern unter der Oberfläche lebten, die von einer großen Menge Eisen durchzogen war.
Und nun rannten sie um ihr Leben, woran der Captain nicht ganz unschuldig war. Er hatte nämlich beim Eindringen in die unterirdischen Kavernen eine religiös zeremonielle Kaverne zerstört und wertvolle Artefakte eingesteckt.
»Wir schaffen es nicht bis zum Shuttle.«, rief er seinen Begleitern zu, die ihm einige Meter voraus waren. »Sie werden uns erwischen.«
Nein. Die Besatzung würde es wohl schaffen. Aber für Captain Scott Schimpanse sah es nicht so gut aus. Ihm fehlte die Fitness, mit den anderen mitzuhalten. Er keuchte, hielt sich die Brust und war mit seiner Kraft am Ende. »Lasst mich zurück. Bringt euch in Sicherheit. Ich suche mir ein Versteck und warte, bis sie sich unter die Erde zurückziehen.«
Der Captain umrundete einen knapp einen Meter hohen Felsen und ließ sich zu Boden fallen. Er atmete mehrmals tief durch und wurde leiser. Mit etwas Glück würden ihn hier niemand finden.
Kurz darauf kamen die Verfolger. Ein paar von ihnen liefen direkt weiter Richtung Shuttle, der Rest blieb in der Nähe stehen. Sie suchten die umstehenden Bäume ab.
Der Captain wurde nervös. Was sollte er machen, wenn sie ihn fanden? Er griff an seine Hüfte, zog seine Strahlenwaffe hervor und entsicherte sie. Wenn man ihn schon aufspürte, würde er sich wenigstens verteidigen wollen.
»Hier ist nicht niemand. Laufen wir weiter.« Scott Schimpanse hatte Glück. Er hatte sein Versteck richtig ausgewählt. Er seufzte erleichtert und wollte die Waffe wieder einstecken, da rutschte sie ihm aus den schweißnassen Händen und fiel auf seinen Fuß.
»Autsch! Verdammt!« Erschrocken hielt er sich die Hände vor den Mund. Aber es war zu spät. Sie hatten ihn gehört und entdeckt. Der Captain nahm die Strahlenwaffe, sprang auf und lief los. Jetzt musste er es bis ins Shuttle schaffen, wenn es keine Verletzten geben sollte.
»So ein Mist! Das nächste Mal bleibe ich an Bord der BANANENSCHALE und schaue dem Außenteam von meinem sicheren Kommandantensessel zu. Diese Einsätze sind mir einfach zu anstrengend.«
Mit letzter Kraft und nur wenigen Metern Vorsprung schaffte es der Captain ins Shuttle. Das Schott schloss sich hinter ihm. Er hatte es geschafft.

(c) 2022, Marco Wittler

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