Wenn kleine Mäuse Weihnachten feiern
Eine kleine Mäusefamilie saß an einem kalten Winterabend in ihrer kleinen Stube hinter einem Mauseloch. Gemeinsam blickten sie durch ein kleines Fenster in den Garten hinaus und genossen das Fallen der vielen Schneeflocken und die Stille, die sich über die Welt gelegt hatte.
»Ach, ist das schön.«, schwärmte Mama Maus verträumt. »Wenn der Winter nicht so kalt wäre und es mehr Futter gäbe, wäre er eine richtig romantische Jahreszeit.«
Sie seufzte wohlig, während sie sich an Papa Maus kuschelte und ihm einen Kuss auf die Wange drückte.
»Iiih! Bäääh!«, machten die fünf Mäusekinder, hielten sich die Pfoten an die Hälse und machten laute Würgegeräusche.
»Küssen ist voll eklig.«
Die Eltern lachten und gaben sich absichtlich noch einen Kuss, dieses Mal sogar direkt auf die kleinen Schnuten.
In diesem Moment landete ein großer, von Rentieren gezogener Schlitten im Garten. Ein dicker Mann mit langem, weißem Bart stieg aus, nahm mehrere Geschenke zur Hand und brachte sie zum Haus. Kurz darauf verschwand er wieder.
»Was war denn das?«, fragten die Mäusekinder, die mit großen Augen nach draußen sahen.
»Das muss wohl der Weihnachtsmann gewesen sein.«, vermutete Papa Maus. »Ich habe vor vielen Jahren mal eine Geschichte über ihn gehört, dachte aber immer, dass es ihn nicht wirklich gibt.«
»Kann er uns nicht auch ein paar Geschenke bringen?«, fragten die Kinder.
Papa Maus dachte kurz nach. Der Weihnachtsmann würde bestimmt nicht noch einmal hierher zurück kommen. Trotzdem nickte er.
»Ich glaube schon.«
Er öffnete die Tür, lief hinaus, sprang in den Schnee und kam grinsend zurück. An seinem Kinn war etwas von der weißen Pracht hängen geblieben. Nun sah er dem Weihnachtsmann zum Verwechseln ähnlich.
Er schnappte sich ein paar Futterkörner, die er zwinkernd an die Kinder verteilte und lachte laut ein ‚Hohoho‘.
(c) 2020, Marco Wittler
Bild: kirillslov auf Pixabay
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