645. Treibholz

Treibholz

Elli saß am Strand und spielte mit ihren Förmchen. Nach und nach schob immer mehr Sand zu einer großen Burg zusammen. Dabei wurde das Loch, das sie grub, immer tiefer. Irgendwann stieß sie dabei auf etwas Hartes.
„Nanu, was ist denn das?“
Sie buddelte weite und holte schließlich ein altes Stück Holz zum Vorschein. „Mama, was ist das?“
„Das ist Treibholz. Irgendwann ist es mal von einem Schif oder einem Baum ins Meer gefallen und über mehrere Jahre dort herum getrieben. Dabei wurde es dann von Sand und Wellen immer glatter und runder geschliffen. Irgendwann ist es dann mal am Strand angekommen und der Strand hat es unter sich begraben.“
„Das ist ja cool.“, freute sich Elli. „Dann hat das Treibholz bestimmt schon ganz viel von der Welt gesehen und eine Menge Abenteuer erlebt. Schade, dass es mir davon nicht erzählen kann.“
Sie legte das Holzstück zur Seite und nahm sich einen Eimer.
„Ich mag Treibholz. Ich möchte noch mehr davon haben. Ich sammle mir noch etwas.“
Dann flitzte sie los und suchte den ganzen Strand ab.
Nach zwei Stunden war der Eimer bis zum Rand gefüllt. Mit Papas Hilfe begann Elli nun etwas zu bauen. Nach einer Weile gesellte sich Mama dazu und wurde neugierig.
„Was baut ihr denn da?“
„Wir bauen ein Floß aus Treibholz. Da setzen wir meinen Teddy drauf, damit er die ganze Welt bereisen kann. Und wenn er wieder hier ist, kann er mir von seinem Abenteuern erzählen. Das Treibholz kann ja ohne Mund nicht reden. Mein Teddy schon.“
Etwas später schickten sie dann gemeinsam das Floß auf die große Reise.

(c) 2017, Marco Wittler

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