671. Mein Papa ist der Weihnachtsmann

Mein Papa ist der Weihnachtsmann

Max wurde langsam wach. Nur sehr langsam bekam er die Augen auf. Dafür riss er seinen Mund zum Gähnen umso weiter auf.
Nach ein paar Minuten mühte er sich aus dem Bett hoch und trottete langsam zum Bad. Auf dem Weg dort hin rieb er sich immer wieder die Augen und stieß dabei ständig gegen die Wände.
Er öffnete die Tür vor sich und wollte gerade eintreten, als er etwas vor sich sah, womit er in diesem Augenblick nicht gerechnet hatte. Er erschrak und bleib für ein paar Sekunden wie angewurzelt stehen.
Weil er nicht glauben wollte, was er sah, rieb er sich ein weiteres Mal die Augen. Aber trotzdem blieb diese Überraschung vor ihm stehen.
Max schrie, drehte sich um und lief die Treppe runter, bis er vor Mama in der Küche stand.
»Mama!«, begann er aufgeregt. »Du wirst nicht glauben, was ich gerade gesehen habe.«
Mama sah ihn verwirrt an.
»Papa ist der Weihnachtsmann. Ich hab es genau gesehen.«
Mama runzelte die Stirn. »Wie? Papa soll der Weihnachtsmann sein? Wie kommst du denn auf so eine komische Idee? Das wüsste ich aber, wenn er der Weihnachtsmann wäre. Er kann nichts vor mir verheimlichen.«
»Aber wenn ich es dir doch sage. Sein Bart ist ganz weiß geworden.«
»Sein Bart ist weiß? Wie geht denn das?«, wurde Mama neugierig. »Das muss ich mir genauer anschauen.«
Gemeinsam gingen sie wieder in die obere Etage. Vorsichtig öffnete Mama die Tür zum Bad und sah vorsichtig hinein. Dann begann sie laut zu lachen.
»Los, Max. Schau dir den weißen Bart deines Vaters an.«
Max ging ins Bad. Dort stand Papa immer noch vor dem Spiegel. Der Bart war weiß.
»Ich sag’s doch. Der Bart ist weiß. Er ist der Weihnachtsmann.«
Nun begann auch Papa zu grinsen. Er griff sich in den Bart und wischte einmal an ihm entlang. Seine Hand wurde ebenfalls weiß. Es sah aus, als hätte er in eine Schüssel Sahne gegriffen.
»Das ist Rasierschaum.«, erklärte er. »Ich trage meinen Bart jetzt seit fast zwanzig Jahren und möchte mal was Neues ausprobieren. Deswegen rasiere ich ihn jetzt komplett ab.«
»Achsooo!«, war Max enttäuscht. »Ich dachte, ich könnte bald mit dir im Rentierschlitten fliegen.«

(c) 2018, Marco Wittler

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