Träumerhosen
Fabio lag in seinem Bett und konnte nicht schlafen. Immer wieder wälzte er sich unruhig hin und her. Schon nach kurzer Zeit war seine Decke völlig verdreht.
In den Nächten war es ihm immer viel zu unheimlich. Es war viel zu dunkel und viel zu wenig Licht. Man konnte kaum etwas im Zimmer erkennen. Es wäre nicht einmal möglich gewesen, ein Monster zu sehen, wenn es sich angeschlichen hätte.
Und genau das war das Problem. Fabio hatte große Angst vor Monstern, Geistern und Gespenstern. Er war der Meinung, dass sie sich überall im Zimmer versteckten und nur darauf warteten, dass der kleine Junge einschlief. Dann konnten sie sich ungesehen zu ihm schleichen und für schlechte Träume sorgen.
»Ich will nicht schlafen.«, maulte er immer wieder ganz leise vor sich hin.
Und wenn er dann doch irgendwann einmal einschlief, wurde er später, mitten in der Nacht, wieder wach, wenn er einen bösen Traum hatte. Dann weinte er so lange, bis Papa zu ihm kam, um ihn zu trösten.
Eines Tages wurde es Fabio zu viel. Er stellte sich im Wohnzimmer vor seine Eltern und beschwerte sich.
»Ich will keine schlechten Träume mehr haben. Könnt ihr nichts dagegen tun?«
Mama und Papa sahen sich fragend an.
»Ich denke, wir werden schon was finden.«, sagte Mama schließĺich nach ein paar Augenblicken.
»Wir fahren zusammen in die Stadt.«
Fabio jubelte laut und zog sich sofort seine Schuhe an.
Eine Stunde später waren sie wieder zu Hause. Stolz präsentierte Fabio eine große Einkaufstasche.
»Was hast du denn da drin?«, wollte der neugierige Papa wissen.
Und schon holte der kleine Junge zwei neue Kleidungsstücke heraus. Es waren eine dunkelblaue und eine lila Hose mit Sternen drauf.
»Das sind Träumerhosen. Die sind richtig cool.«, erklärte Fabio.
»Wenn ich die vor dem Einschlafen anziehe, beschützen sie mich und sorgen für richtig schöne Träume. Da haben Monster, Geister und Gespenster keine Chance mehr.«
Jubelnd lief er ins Kinderzimmer und legte sich die erste der beiden Hosen auf seiner Bettdecke bereit.
»Ich freue mich schon auf heute Nacht.«, sagte er.
(c) 2012, Marco Wittler
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