1219. Lara malt und malt und malt

Lara malt und malt und malt

Lara saß in ihrem Zimmer am Schreibtisch und war ganz vertieft in ihre Beschäftigung. Sie war dabei ein Bild zu malen. Gerade jetzt war es ein Einhorn, an dem sie sich versuchte. In den Stunden zuvor hatte sie aber noch sehr viel mehr Bilder gemalt und einige von ihnen an die Wand gehängt und auf dem Fußboden verteilt.
»Was macht Lara eigentlich die ganze Zeit?«, fragte Papa, der sie seit dem Frühstück nicht mehr gesehen hatte.
Mama Maria lachte. »Weißt du das wirklich nicht? Hör doch mal genau hin.«
Papa drehte ein Ohr zur Kinderzimmertür und lauschte. »Oh, Lara singt. Dann malt sie bestimmt wieder Bilder.«
Mama Maria nickte. »Guter Mann. Du kennst deine Tochter als doch.«
Und so war es auch. Jedes Mal, wenn Lara malte, sang sie dabei ein Lied nach dem anderen.
»Ich glaube, ich gebe ihr mal Bescheid, dass sie eine Pause machen soll. Sie könnte mit uns in den Garten gehen und frische Luft schnappen.«, schlug Mama Maria vor. »Während sie spielt, können wir Beiden einen Kaffee trinken.«
Sie ging ins Kinderzimmer und kam kurz darauf mit Lara zurück. Das Mädchen schien etwas enttäuscht zu sein. Sie ging eigentlich gern nach draußen, aber Malen machte noch sehr viel mehr Spaß.
Während Papa und Lara nach draußen gingen, machte Mama den Kaffee fertig und brachte ihn, zusammen mit ein paar Stücken Kuchen, auf die Terrasse.
»Nanu?« Mama Maria wunderte sich. »Warum sitzt du denn jetzt nur da im Stuhl und spielst nicht?«
Tatsächlich hielt sich Lara heute von ihrem Spielzeug fern. Stattdessen saß sie einfach nur da, hatte die Augen geschlossen und sang vor sich hin. Sie unterbrach sich kurz, sah Mama an und grinste. »Ich male einfach in meinen Gedanken weiter. Ich stelle mir vor, wie ich ein neues Bild erschaffe.«

(c) 2022, Marco Wittler


Image by GraphicMama-team from Pixabay

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